News-Archiv | Artikel vom 13.02.2019

Cyber Kriminalität: Das kann jeden treffen

Dieser Adventskalender hatte es in sich: Im Dezember 2018 stellte ein Unbekannter Tag für Tag brisante persönliche Informationen über Politiker und andere Prominente auf Twitter ein. Interessierte Nutzer konnten die Inhalte als Päckchen herunterladen und auf dem eigenen Rechner „entpacken“. Die Päckchen enthielten Listen mit Handynummern und Privatadressen, persönliche Adressverzeichnisse und E-Mail-Listen, private Facebook-Chats, Ausweiskopien, Fotos, Scans und manchmal auch private E-Mail-Korrespondenz.

Zunächst kaum beachtet, schlug die Aktion zu Jahresbeginn hohe Wellen. Von einem massiven Hackerangriff war die Rede, das Nationale Cyber-Abwehrzentrum trat zu einer Krisensitzung zusammen und die Bundesregierung wertete die massenhafte Veröffentlichung teils sensibler Daten als „schwerwiegenden Angriff". Doch statt zu feindlichen Geheimdiensten führte die Spur wenige Tage später zu einem 20-jährigen Schüler aus Hessen. Der hatte die Daten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht selbst „gehackt“, sondern über dunkle Kanäle im Internet gekauft und teils um öffentlich zugängliche Informationen ergänzt. Allzu sorgloser Umgang mit persönlichen Daten erleichterte ihm sein Vorhaben.

Das Beispiel zeigt, wie fragil die Sicherheit im Internet ist. Für einen Angriff braucht es keinen Geheimdienst und keine kriminelle Organisation. Und das Problem bedroht nicht nur Politiker und andere Prominente: Jeder kann Ziel einer Internetattacke werden, ob durch Cybermobbing, Stalking, Schadsoftware, Identitätsdiebstahl bei Beschaffungskriminalität oder Missachtung der Privatsphäre und sexuelle Belästigung. Smart-Homes, also die Vernetzung von Alltagsgegenständen wie Heizungen, Beleuchtung oder elektronischen Zugangssicherungen bieten Kriminellen eine zusätzliche Angriffsfläche.

Nach Cyber-Versicherungen für Unternehmen und Institutionen entwickelt die Versicherungswirtschaft jetzt auch Cyberschutz für Verbraucher. Versichert werden zum Beispiel Online-Shopping, Online-Banking, Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch, Datenrettung nach einer Cyberattacke sowie Reparaturkosten nach einem Cyberangriff auf Smart-Homes. Zudem fließen Cyber-Bausteine in aktuelle Hausrat-, Rechtsschutz- und Haft­pflichttarife ein. Noch aber haben sich keine Standards im Markt etabliert; Leistungen, Ausschlüsse und Prämien unterscheiden sich von Versicherer zu Versicherer. Wir beraten Sie zu den Details und zeigen Ihnen, wie Sie sich am besten gegen Cybergefahren schützen.




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